Der große Abschied beginnt

Der Tag des Abschieds ist da – zumindest Teil eins. Vier Mitreisende unserer Gruppe treten heute den Heimweg an.

Ein letztes Frühstück in der großen Runde, dann um kurz vor sieben der Pick-Up. Großes Händeschütteln und verabschieden, winken bis das Taxi um die Ecke verschwunden ist. Bewusst werden, dass auch meine letzten Stunden hier angebrochen sind.
Doch erst einmal steht ein letzter Tauchtag an – Ersatz für den ausgefallenen Sonntag. Also, Equipment geschnappt, das meiste ist eh schon an der Basis und los geht. Eddi, Steffen und ich sind um kurz vor halb Acht dort, unser Guide Paolo wartet dort auf uns. Kurzes generelles Briefing zum Tagesablauf, Rückkehr 13.18 oder 13.19 Uhr – Paolo mag es sehr genau 😀 danach geht’s mit dem Taxi zur Nordspitze der Insel, wo das Boot wartet. Hier treffen wir unser “Freundin” vom Vorabend wieder, die uns in all ihrer gecremten Pracht vorschlägt, doch am kommenden Tag mit ihr auf dem Tauchsegler Nautilus mitzufahren. Da wäre es nicht so eng, wie auf unserem Boot. Gerettet werden wir vom Abfahrtssignal unseres Guides, der damit auch direkt die Befürchtung zerstreut, dass die Dame mit an Bord ist. In absolut beengten Verhältnissen geht’s mit dem Speedboot los. Ein unhaltbarer Zustand, Ganze drei Taucher an Bord eines für bis zu zehn Taucher konzeptionierten Bootes. Grad noch erträglich 😀 Die gute Stunde Tiefflug bei absolut ruhiger See nutzen wir zur inneren Einkehr im liegenden Verfahren.
Am ersten Tauchplatz angekommen dann kurzes Briefing, Anrödeln und ab ins Wasser. Der Guide hat zur Feier des Tages seine Nikolausmütze herausgekramt – zwar einen Tag zu früh aber ja vllt ein gutes Zeichen. Entlang der Riffkante wandern wir, Riff immer an der linken Schulter, zu einigen Untiefen, die bis auf knapp 7 m an die Oberfläche kommen. Eine bekannte Putzerstation für Maltas und andere Tiere. Leider scheint heute kein waschbar zu sein. Lediglich en paar sehr scheue Hammerhaie und eine Schildkröte Schauen vorbei – ob des doch etwas trüben Wassers aber nichts wirklich Foto/Film-taugliches. Leider. Auch sonst ist der Tauchplatz, Beagle der Name, als unspektakulär einzustufen. Nach einer knappen Stunde dann wieder an aufgetaucht und dabei noch das Bojenmanöver des Guides interessiert studiert. Man KANN eine Boje hochschießen – oder aber man lässt sie langsam und kontrolliert hochtreiben, in dem man die leicht versalzene Spule von Hand abwickelt. Ich sehe, ich lerne nie aus 😉
Zurück im Boot trocken gelegt und Abfahrt zum zweiten Tauchplatz. Während der Fahrt Tee und kleinen Snack.
Nach nichtmal 40 Minuten dann Ankunft an Little Daphne und es wird Bewegung erforderlich – Tauchen ist echt kein Spaß 😉 an der Oberfläche kurzer Kampf mit der Dünnung, schnell abgetaucht – besser hier unten.
Zum Beginn eine kleine Grotte und eine Gruppe Weißspitzenhaie. Die wurden gekonnt von uns eingekesselt, was unseren Dokumentar-Taucher viel Zeit und Einstellungen für gute Bilder und Videos gab. Danach mit der rechten Schulter an der Insel entlang zu zwei kleinen Unterwasser-Felsen. Auf dem Weg Hammer- und Galapagoshaie sowie Schildkröten und Adlerrochen. Der Platz gefällt und ist für mehr als einen Tauchgang gut! Die schön bewachsenen UW-Felsen studiert, leide nur kurz. Paolo trieb zur Weiterreise. Also, entlang der Insel, bei guter Sicht. Letzteres änderte sich schlagartig, kaltes und nährstoffreiches Wasser schlug uns entgegen. Sicht ging von ca. 30m auf knapp 10m zurück. Aber wir nährten uns eh dem TG-Ende. Faszinierende Felsen unter uns, statt dem Geröllgrund zuvor plötzlich blanke Lava-Platte. Sehr schön anzuschauen!
Langsam flacher werdend finden wir uns plötzlich in eine Wolke aus kleinstem Fisch wieder, augenscheinlich Sardinen. Unter dem Schwarm mit zigtausend Tieren entlang tauchen wir im Flachwasser entlang und je weiter wir kommen umso dichter wird die Masse über uns. Dann steht der Sicherheitsstop an und wir hängen mitten drin. Unter uns dunkles schwarzblau, vor uns eine Steilwand ins nichts und über uns die Sardinen. Welch ein letzter Eindruck! So darf ein Abschied aussehen!
Zurück dann ins Boot, Rückfahrt in den Hafen, dabei Lunch. Schon wieder essen…
Im Hafen dann kurz aufs Taxi warten, dass uns zurück zur Basis bringt. Dort Slideshow von Paolos Aufnahmen, T-Shirt-Kauf und danach zurück ins Hotel. Durchschnaufen. Es wurde übrigens nicht ganz 13.18 Uhr mit der Rückkehr 😀
Nachmittagsprogramm am Pool, lesen und Reisetagebuch nachpflegen. Eindrücke sacken lassen. Danach fließender Übergang zum Abendessen. Der Versuch am Fischstand einen Platz zu bekommen scheitert an der Wartezeit, also ab zum Isla Grill, zu einem erneut sehr guten Dinner. Wohlgesättigt an den Pool, Absacker-Bier und dann verabschieden von Werner, einem Mitreisenden, den wir auf de Kreuzfahrt kennen gelernt hatten. Dann hieß es ab ins Bett.