Und plötzlich ist er da – der Tag der Abreise.
Lange sehnsüchtig erwartet kam er dann, wie das bei solchen Terminen so üblich ist, plötzlich und überraschend.
Die vergangenen Tage wurde damit verbracht, letzte Waschmaschinenläufe durchzuführen und eine Packliste zu erstellen. Gemäß dieser wurden dann
die Taschen befüllt. Es durfte gestopft werden. Kein freies Eckchen blieb ungenutzt. Und doch immer der Gedanke: “Hab ich wirklich alles?”
Hm, ist das schon alles?
Donnerstag, 21.11.2013, 10 Uhr. Die Wohnungstür wird abgeschlossen, in der Wohnung alles auf die längere Abwesenheit vorbereitet. Kurzer Besuch bei den Eltern, Familienauto abstellen und kurzer Plausch. Dann war es 11 und das Taxi stand vor der Tür.
Zügig ging es nach Frankfurt zum Flughafen, Ti Jets am Automaten gezogen und schnell in die kurze Schlange zum Gepäck abgeben angestellt. Gepäck lies sich erwartungsgemäß bis Quito durchchecken, auch einen Fensterplatz für den kurzen Zubringer Bogota-Quito könnte ich mir noch sichern. 11.30 Uhr , ich bin das große Gepäck los, nichts wie raus vor die Tür und noch einmal frische Luft geschnappt. Die nächsten rund 17 Stunden gibt. Es nur noch gefilterter Luft.
Nach der Frischluftkur durch die Passkontrolle und den allseits geliebten Security-Check. Hier die üblichen Streiftest an der Tauchlampe und kritische Analyse eines hochbrisanten Gegenstandes im Handgepäck. Laut Röntgenbild könnte es ein Behältnis mit Flüssigkeit sein. Gut – war ein Buch. Aber man kann ja nie wissen 😀
Gate gesucht und es mir in der Lounge bequem gemacht. Praktischerweise von dort direkt Zugang zum Flieger, so dass ich nicht auf die Uhr achten musste. Zeitung geblättert, etwas Obst und Saftschorle, letzte Mails und Nachrichten bearbeitet. Dann ging es auch schon an Bord. Wie im Onlinesitzplan gesehen blieb der Platz neben mir leer – so durfte mein Begleiter Dave sich dort breit machen 🙂
Auch die Reihen um mich herum waren frei. Sehr angenehm – viel Ruhe und keine Klettertouren wenn man unterwegs mal raus will/muss. Zeit, sich mit der Sitzsteuerung und dem Entertainment-System vertraut zu machen, während sich der Flieger weiter füllte.
Zehn Minuten vor dem offiziellen Start waren dann alle an Bord, Türen wurden geschlossen und der Kapitän begrüßte die Reisenden. Nach kurzem Warten, bis auch die letzten Koffer verladen waren, ging es dann richtig los. Kleine Rundfahrt über den Flughafen Frankfurt, und von der Startbahn West dann ab in den Süden.
Die Startplätze nutzte ich um einerseits die Menüfolge festzulegen, andererseits ein wenig zur Ruhe zur kommen. Ich sitze tatsächlich im Flieger nach Bogotá!!! Allen Unwägbarkeiten von der Insolvenz des Veranstalters über Verletzungen bis hin zum hartnäckigen Infekt zum Trotz – es hatte begonnen.
Mit einem Jerry Cotton Hörbuch im Ohr vergingen die ersten Stunden wortwörtlich wie im Flug. Leider waren draußen nur Wolken zu sehen, aber zumindest am Bildschirm könnte ich unsere Reiseroute nachvollziehen. Nach erreichen der Reiseflughöhe ging dann das Schlemmen in die erste Runde. Ein feines Drei-Gänge-Menü, erkältungsbedingt nur von Wasser begleitet. Es kommt ja noch der Rückflug 😉
Speisekarte Hinflug
Snack, damit man bei der Menüauswahl nicht verhungert
Vorspeise, Heilbutt
Hauptgang Tortellini
Was kleines zum Dessert 😉
In Summe muss ich sagen, egal was der ein oder andere über die “alte” Business Class der Lufthansa sagt. Für meine Bedürfnisse war es absolut ausreichend. Flach liegen, freundlicher und aufmerksamer Service und viel Platz. Was will ich mehr. So können gerne weitere Langstreckenflüge folgen! Die knapp 12 Stunden waren so ganz erträglich…