Sonntag, 24. Juni – In und um Galway herum

Nach einer etwas unruhigen Nacht, Hotel lag direkt am Eyre Square und dem Bus- und Fernbahnhof, erstmal Frühstück. Positiv: Der Tee schmeckte nach Tee und nicht nach Chlor und es war auch insgesamt entspannter und gemütlicher hier.

Danach kurz den Tag besprochen und geplant. Ergebnis: Es geht etwas in den Norden zum Ashford Castle. Dort war dann ein kleiner Rundweg zum Beine vertreten nach dem eher passiven Rumsitzen am Tag zuvor angedacht.

Also, ab ins Auto, Navi programmiert und los ging es. Aus der Stadt waren wir schnell raus und rumpelten dann über die teils doch etwas in Mitleidenschaft gezogene Landstraße unserem Wanderziel entgegen. Wir erreichten nach etwa einer Stunde das Ziel und mussten dann noch etwas nach einem Parkplatz suchen. Ursprünglich wollten wir in der Nähe der St. Mary’s Church parken, doch das Navi führte uns zuerst zu einem großen Parkplatz nahe dem Castle. Also gut, dann lassen wir unser Gefährt hier stehen.

Kaum in den Wanderschuhen marschierten wir los und steuerten voller Elan das Castle an. Weit kamen wir jedoch nicht. Direkt an der Schloßbrücke wurden wir abgefangen und gefragt, ob wir “Residents” wären. Zur Erklärung: Im Castle ist ein 5-Sterne-Premium-Hotel und Gäste haben freien Zutritt. Alle anderen Besucher, so erklärte man uns, müssten je 10€ zahlen. Auch der Hinweis auf unseren Wanderführer, in dem ein Rundweg am Schloß vorbei und keine Eintrittsgebühren vermerkt waren halfen nicht. Also, 20€ gezahlt und weiter marschiert.

Die erkauften Sehenswürdigkeiten liesen wir jedoch komplett und im Wortsinne links liegen und so führte uns der Weg durch den Wald und weg vom Schloß.

Nach etwa der Hälfte der Strecke kamen wir an eine breite Straße auf der dann doch auch das ein oder andere Auto unterwegs war. Und dies sollte laut Wanderführer unsere weitere Route sein. Wieder ohne Hinweis auf den Verkehr…

Kurze Diskussion, dann entschieden wir: “Straße? Ohne uns!”

Dank Wander-Navi-App war zum Glück schnell eine Alternative gefunden und weiter ging es auf Waldwegen. Wir fanden dann mehrere Höhleneingänge (u.A. die pigeon hole cave), was auch den uns kurz zuvor entgegen kommenden leicht verschlammten Mann mit Helm erklärte. Alles soweit ich das beurteilen konnte offen zugänglich – rein bin ich jedoch nicht. Jedoch nutzten wir die Bank davor um endlich mal eine kleine Pause zu machen und den Rucksack zu erleichtern.

Frisch gestärkt ging es dann weiter durch einen sehr schönen, urigen Wald, bis sich dieser etwas lichtete. Ein Fluß lag zu unseren Füßen und darin stand das “The Monk’s Fishing House“. Ein sehr hübsche Fotomotiv und dementsprechend “klickten” die Auslöser an Smartphone und der kleinen Kompakten.

Dann hies es “Endspurt” – den Rundweg hatten wir zu gut 3/4 hinter uns. Entlang des Wassers erreichten wir dann auch recht bald wieder das Castle wo wir sehr freundlich empfangen wurden – Nicht! Es braucht schon etwas um mich aufzuregen, aber der “nette” Herr in feiner Livree der uns aufforderte, das Gelände umgehend zu verlassen schaffte es in kurzer Zeit. Auch mein Hinweis, dass wir unseren Obolus entrichtet hätten kommentierte er nur süffisant mit “How lovely”.

Da wir beide aber eh müde waren und heim wollten ersparten wir uns lange und vermutlich eh nutzlose Diskussionen und bogen zum Auto ab. Später am Abend las ich dann auf unserem Eintritts-Ticket noch “Adäquate Garderobe wird erwartet”. Scheinbar waren wir in verschwitzter Outdoor-Klamotte nicht konform und hätten eventuell die feinen Gäste verschreckt vier_hopser:

Am späten Nachmittag waren wir dann wieder zurück im Hotel und machten erst einmal eine kleine Pause (Schläfchen) bevor wir uns in das Nachtleben stürzten. Direkt gegenüber vom Hotel fanden wir im Pub An Pucan einen Sitzplatz und etwas zu Essen. Aufmerksam geworden waren wir durch die positiven Bewertungen und das tägliche Angebot an Live-Musik. Immerhin gab es hier das erste Bier für mich, ein Galway Full Sail. Sehr leckeres IPA!

Die Musik vertrieb uns dann nach dem Essen aber recht schnell, da sowohl der Mix der Musikrichtungen wie auch die Lautstärke eher abschreckten. So nutzen wir den milden Abend zu einem kleinen Bummel zu den Docks, saßen noch ein wenig an der Promenade und liefen dann langsam zurück ins Hotel.

Noch etwas gelesen und dann hies es :sleeping: