Von gecancelten Flügen, dem Straßenverkehr in Bogotá und dem letzen Flug der Reise

4.10 Uhr – was ist das für ein Geräusch?

Natürlich nur der Wecker. Aufstehen, kurze Dusche und dann Koffer und Rucksack verpacken. Dann Schlüsselabgabe und abholen des Tauchgepäcks, dass ich über Nacht abgestellt hatte. Vor der Tür wartet schon das Taxi, um mich in knapp sieben Minuten zum Flughafen zu bringen.
Dort kurz orientiert, wo es zum Check-In geht und angestellt. Zur frühen Stunde wenig Andrang und so komme ich schnell dran. Tickets habe ich nur digital, da der Drucker im Hotel nicht wollte. Aber das ist das kleinste Problem. Wie ich am Schalter erfahre, ist mein Zubringer nach Bogotá gecancelt worden. Werde allerdings unkompliziert an andere Fluglinie verwiesen.
Einmal um den Schalter herum auf die andere Seite, kurz mein Anliegen erklärt, dann wurde ich eingecheckt. Plötzlich große Augen bei der Dame am Schalter und die Frage, ob ich einen Vielfliegerstatus habe. Dank diverser beruflichen Reisen ja – also karte vorgelegt. Daraufhin Diskussion der Dame mit ihrer Kollegin am Nachbarschalter. Dann die Info an mich, nachdem auch noch ein weiter Kollege, wohl der Supervisor der Schicht, befragt wurde: Ich muss Zuschlag zahlen, da Übergepäck. Ich hätte nur zweimal 23 KG rein. Nun gut, eine Tasche a 30 KG und eine a 16 KG sind zwar in Summe genau die erlaubten 46 KG, aber iwie ging diese Rechnung nicht auf. So musste ich also gut 33$ Gebühren zahlen. Nun ja, ich hatte schon mehr befürchtet. Durch das ganze hin und her, konnte dann leider mein Gepäck nicht bis Frankfurt durchgecheckt werden, zumal dann sicher noch mehr Gebühren angefallen wären. Also in Bogotá doch alles ins Hotel mitschleifen. Beim Blick auf den Boarding Pass dann die nächste Entdeckung. Boarding Time 5.00 Uhr – es war 5.20 Uhr. Auf Nachfrage meinte die Dame nur “Go Fast”. Beim anstellen an der Security dann erfahren, dass ich noch eine Immigration-Card für die Ausreise ausfüllen muss. Und die gibt es nur am Ticketschalter. Also nochmal Spurt zurück und schnell den Vordruck geholt. Security selbst und Immigration ging dann schnell und bald auch es Gate gefunden. Mittlerweile Erleichterung, Abflug erst um 6 Uhr. Also schnell aber nicht in Dauerspurt 🙂
Am Gate dann erstmal durchschnaufen – noch keine Bewegung am Schalter. Schnell Wasser besorgt, dann versucht das Hotel in Bogotá über geänderte verfrühte Ankunft zu informieren. Gegen kurz vor sechs dann endlich Boarding – habe eigene Reihe für mich. Angenehm 🙂 Flug recht ruhig, kleines Frühstück gibt es auch.

In Bogotá geht dann alles recht zügig und sogar sehr freundliches Personal bei der Einreise und der Zollkontrolle. Gepäck auch direkt da und vor der Tür wartet auch schon der Fahrer. Kurzweilige Fahrt durch die Stadt, es fällt direkt der Unterschied zu Ecuador auf. Während dort allgemein eine sehr entspannte Haltung im Straßenverkehr gegeben war, eher der Andere vorgelassen wurde und vor allem Radfahrer und Fußgänger bevorzugt behandelt wurde, so erinnerte der kolumbianische Verkehr an uns Deutsche. Mein Auto, mein Platz, meine Vorfahrt, ich, ich, ich… So gab es dann alleine auf dem hinweg mehrere Unfälle, in Ecuador nicht einen mitbekommen.

Im Hotel dann zügiger Check-In und sehr zuvorkommender Service und extrem aufmerksames Personal. Da können sich einige mit bekannte Hotels in Deutschland gerne eine Scheibe von abschneiden!

Zimmer dann sehr großzügig und eigentlich viel zu gut für einen kurzen Stopover. Aber man gönnt sich ja sonst nix 🙂

20131210-214224.jpgEingang und Minibar

20131210-214238.jpgWaschecke

20131210-214247.jpgRuhestätte

Ich verbrachte einige sehr erholsame Stunden in meinem Zimmer. Kurzes Nickerchen, kleiner Snack und etwa lesen und schreiben. Ruck zuck waren die rund zehn Stunden um. Nach dem Bezahlen wartete kurz in der Lobby auf den Transfer gewartet, da ich zu früh dran war. Prompt noch ein Getränk angeboten bekommen. Kurz danach kam der. Fahrer, der gleiche wie am morgen – scheinen auch längere Arbeitstage zu haben. In zügiger Fahrt zum Flughafen und dort auf direktem Weg zum Lufthansa-Schalter. Nach Vorlage des Boardingpasses wollte ich gerade an der Eingangskontrolle zum Check-In vorbei, da fragte mich die dort stehende Dame nach meinem Namen. Nach kurzem Abgleich gegen ihre Liste der Schock-Moment. “Mr. Krabbe, you are listed as canceled for this flight”

BITTE???

Augenscheinlich hatte Copa Airlines es “versäumt”, meine Umbuchung an LH weiter zu geben, so dass sie nicht wussten ob und wann ich in Bogotá ankomme/angekommen bin. Ich befürchtete schon das Schlimmste.
Wurde dann zum Schalter durchgelassen und die Agentin dort wurde von der Eingangskontrolle über meinen Status informiert. Zum Glück wär der Flieger in der Business Class nur bedingt gebucht – also erst einmal Entwarnung. Dann kam die Frage, ob ich am Fenster sitzen wollte. Äh, ja. So wie reserviert und am Vorabend eingecheckt. Hatte mich allerdings tagsüber gewundert, warum ich bei Copa nicht mehr prüfen konnte, ob Ticket erhalten blieb und beim Versuch über die LH-Webseite immer ein anderer Platz vorgeschlagen wurde als der Reservierte. Und jener als besetzt angezeigt wurde. Am Schalter dann die Aussage, dass sich jemand anderes den Platz geblockt hat. Aber zum Glück in der Reihe davor auch der Fensterplatz frei und der Gangplatz leer. Dann halt da, Hauptsache Fenster und keine Kletteraktionen über den Nebenmann. Gepäck aufgegeben, neues Ticket bekommen – nanu, doch wieder 11A. Wie ursprünglich reserviert. Die Dame am Schalter meinte auch nur “Strange – could not select it in tool…” Ich vermute, dass die Synchronisation zwischen Copa und LH IT nicht ganz funktioniert hatte 😉

Vom Gate direkt zur Security und Immigration. Wieder lief es sehr flüssig und freundlich ab. Ich bin wieder fast versöhnt 😉

Im Gate-Bereich dann noch etwas Reisetagebuch und chatten mit den zwei Münchner-Rückfliegern. Die waren zwar erst heute vormittag gestartet, aber durch günstigere Verbindungen planmäßig eine Stunde früher in Amsterdam als ich in Frankfurt. Aber dafür danach noch den Anschluss nach München. Das Rennen zur Couch würde ich also vermutlich doch gewinnen!

Kurz vor 21 Uhr beginnt dann pünktlichst das Boarding, so dass ich kurz darauf bei einem Glas Blubberbrause und lies die einsteigende Gäste noch an mir vorbeiziehen. 21.30 Uhr dann Türen zu und rollen zur Startbahn, kurz darauf pünktlichster Start in den dunklen Nachthimmel. Zehn Stunden und dreißig Minuten Flug liegen vor uns.

Während des Steigfluges aus dem Fenster die Wolken beobachtet, einige Gewitter unterwegs. Unser Flug verläuft hier aber soweit ruhig, von gelegentlichen kleinen Wacklern einmal abgesehen.
Kurz darauf beginnt der Service, leider mit neuer Speisekarte, hatte ich mich doch so auf die Gans gefreut. Egal, gab ausreichend Alternativen, auf den Nachtisch verzichtete ich dann wegen Übersättigung 😀 Insgesamt war der ganze Ablauf jedoch sehr zügig, ich kam mit dem Essen kaum nach. Meine Befürchtung, dass uns schlechte Wetterbedingungen erwarten, waren jedoch unbegründet. Vielmehr wurde Gas gegeben, um uns Passagieren einen baldigen Schlaf zu ermöglichen.

Ich genoss mit meinem Begleiter Dave den Film “Ich, einfach unverbesserlich 2” zum Mahl.

20131210-221813.jpgDave zum Quadrat 🙂

Nach dem Film dann ab in die fast Waagerechte, Schlafbrille auf und Kopfhörer ins Ohr. Und dann irgendwo zwischen Karibik und Atlantik eingeschlummert. Mitten in der Nacht dann von ein paar Turbulenzen wach gerüttelt worden, aber die Durchsage vom ersten Offizier kurz darauf, sich wieder anzuschnallen, bekam ich kaum noch mit. Schon wieder im Traumland unterwegs.

Einige Stunden später, gg elf Uhr deutscher Zeit und 4 Uhr Galapagos-Zeit dann wach werden. Noch ca 3,5 Stunden bis Frankfurt. Blick aus dem Fenster – viel Wasser ^^
Etwas später, wir haben gerade England voraus, gibt es Frühstück. Kaum verspeist und abgeräumt geht es dann endgültig gen Frankfurt. Also Sachen verräumen, Schuhe an und angeschnallt. 14.20 Uhr Landung in Frankfurt, zehn Minuten später am Gate. Und weitere knapp vierzig Minuten danach stehe ich vorm Terminal und warte auf den Pick-Up. Das war flott.

Etwas später schließe ich dann die Wohnungstür auf und Fälle auf die Couch. Home Sweet home!