Zur üblichen Frühstückszeit begannen wir mit einem reichhaltigen Essen den Tag. Und manchmal ist der Hunger am Vorabend kein guter Berater beim Bestellen des Frühstücks, gell Niels 😀
Tagesrucksack gepackt und raus. Beine schreien nach Bewegung. Noch eben warten bis eine kleine Gruppe mit ihren Treckern den Parkplatz des B&B freigemacht hat, um unser Auto ordentlich zu parken. Dann geht es los.
Vorbei am Hafen geht es quer durch die Stadt Kirkwall und dann Richtung Scapa Bay. Das Wetter? Na ja, wie üblich. Blau-weiß, wie es sich gehört!
Sitzen in der Sonne vor dem Gebäude der Orkney Islands Council Marine Services. Blick über die Bucht von Scapa Flow. Am rechten Rand das Gebäude der Scapa Brennerei, weiß strahlend in sattgrüner Wiese vor blauem Himmel. Toll!
Nach etwas Ruhezeit machten wir uns dann auch auf den Weg zur Destille. Da es Sonntag war, machte der Visitor-Bereich erst etwas später auf. Trotz gemütlichen Laufens waren wir noch immer zu früh. Na ja, schlenderten wir halt etwas übers Gelände und machten schon mal ein paar Bilder. Dabei fiel auf: Alle Warehouses die wir einsehen konnten, und dass waren einige, waren komplett leer. Wäre mal interessant zu wissen, wo die ihren Whisky den nun wirklich lagern. Und wieviel sie im Vorrat haben.
Als dann wenig später das Visitor Center öffnete kurz einen Besuch abgestattet aber schnell erkannt: Hier gibt es nichts Interessantes für uns zu holen.
So machten wir uns zurück in die Stadt und suchten ein kleines Cafe auf, um uns für das Bevorstehende zu rüsten. Fündig wurden wir im „Real Food Cafe“. Kleines, schnuckeliges Self-Service Cafe im hinteren Bereich eines Shops. Echt gemütlich da!
Doch langsam drängte die Uhr – Highland Park rief!
Weiterhin zu Fuß ging es nun bergan und wir erreichten bald darauf das Geländer der Brennerei. Dort kurz zur Tour angemeldet und bezahlt und dann noch etwas gewartet, bis alle weiteren Teilnehmer da waren.
Die Magnus Eunson Tour begann mit einem kurzen Film, eher unser Senior Guide (stolze 89 Jahre alt!) uns in einer guten Stunde über das Gelände führte. Maltings, Kiln, Still House und Warehouse. Auch hier durfte nahezu überall fotografiert werden, lediglich im Still House herrschte striktes Fotoverbot. So mussten die Bilder aus der Tür heraus gemacht werden. Und hier zeigte sich leider wieder einmal der Egoismus einiger Zeitgenossen. Erst drängten sie sich nach vorne, um als erstes ein Bild zu machen. Und liefen danach dann auch stumpf allen anderen in die Fotos rein. Na ja – ich konnte dann nach der Erklärung zu den Brennblasen beim verlassen des Raumes doch noch einmal in Ruhe knipsen.
Abschließend begaben wir uns in den Tasting Room wo schon eine Auswahl von sieben Whiskys auf uns wartete. Das folgende Tasting fand ich persönlich sehr erfrischend – der Guide hielt nicht mit seiner Meinung zu NAS- und Marketing-Abfüllungen hinter dem Berg. Und plauderte sehr offen mit uns.
So gab es zum Anfang erst einmal den Leif Erikson. Eigentlich als Dram #2 vorgesehen, bat uns unser Führer gleich zu beginn, die ersten beiden zu drehen. Sein Chef würde zwar immer so verkosten, aber er fände es andersrum besser 😀 Im weiteren Verlauf gab es dann den 12er, 18er, 21er, 25 und 30er. Final abgeschlossen dann mit dem 40er.
Persönlich spannend fand ich das kleine Spiel, das unser Guide mit uns spielte. Er fragte nach unserer Meinung zu dem 12er und bat darum, noch etwas im Glas zu lassen. Nicht ganz einfach, da auch hier mMn etwas geizig eingeschenkt worden war. Als wir dann beim 25er angekommen waren bat er wieder um unsere Meinung. Und dann, jetzt noch einmal den 12er zu nosen und tasten. Beeindruckend, wie flach und gewöhnlich dieser sich plötzlich gab!
Im Anschluss erwarb ich noch die Abfüllung, die es nur im Rahmen der höherwertigen Touren zu erwerben gibt. Einen 18er aus dem Single Cask in FS. Der Preis ist allerdings trotz £5 Rabatt noch immer stolz mit £125. Aber was soll der Geiz!
Von der Brennerei wieder zu Fuß zurück in die Stadt und dort einen Pub zum Dinner aufgesucht. Fündig wurden wir im „The Ola“ und freuten uns nach diesem sehr flüssigen Nachmittag über etwas Festes zum Kauen.
Noch einmal gestärkt nahmen wir den letzten Fußmarsch in Angriff und erreichten bald darauf wieder unsere Unterkunft. Dort lassen wir den Abend ausklingen und sinken wenig später müde in die Koje.