Kleines Frühstück, Dusche und dann direkt los. Nicht das wir wieder den halben Tag an der Couch kleben bleiben!
Vorbei an der Weaverly Station geht es zur Royal Mile und dann zum Edinburgh Castle. Hier sind wieder die Aufbauarbeiten für das The Royal Edinburgh Military Tattoo im vollen Gange, so dass es schwer ist ein Foto ohne die Bühne zu machen. Weiter zum Grassmarket und von dort dann zum Arthur’s Seat.
Leicht verwundert erreichten wir den Fuß des Hügels und sahen die Restzeit-Kalkulation von Google bis zum Gipfel. Google kennt wohl keine Höhenmeter 😀
Es folgte ein recht sportlicher Anstieg über einen besseren Trampelpfad. Mit zunehmender Höhe machte sich auch mehr und mehr der recht kräftige Wind bemerkbar. An der ein oder anderen Stelle galt es schon, die Böen gut abzupassen. Doch unfallfrei meisterten wir dann auch diese letzten Meter und standen endlich oben. Der Blick über die unter uns liegende Stadt ist schon beeindruckend – und das Ganze ist knapp 45 Minuten Fußweg vom Zentrum und dem Schloss entfernt.
Irgendwann wurde es dann doch recht frisch und wir begannen den Abstieg und den Rückweg in die Stadt. Dort trennten wir uns beim Erreichen der Royal Mile. Niels wollte ein paar Plattenläden durchstöbern und ich musste noch bei Cadenheads vorbei. Da wir es ja nicht zu Springbank geschafft hatten, sollten hier hoffentlich meine zwei Society Flaschen auf mich warten.
Beim Betreten des Ladens fiel mir direkt die sehr leere Tafel der eigenen Abfüllungen auf. Habe aber letzten Endes vergessen zu fragen, ob das jetzt nur temporär ist, oder die Entwicklung wiederspiegelt, dass es immer schwerer für die Unabhängigen Abfüller wird.
Meine Nachfrage nach meinen Flaschen wurde tatsächlich positiv beantwortet. Zusätzlich wanderten noch zwei Eigenabfüllungen in den Rucksack. Dann trat ich den Heimweg an. Unterwegs noch einmal bei Argos vorbeigeschaut und eine zweite Rolle LuPo-Folie und Klebeband besorgt. Und eine Reisetasche, da bereits jetzt feststand, dass wir mit dem ursprünglichen Gepäck nicht auskommen würden. So hatte ich bereits am Tag zuvor bei Lufthansa ein extra Gepäckstück angemeldet.
Mit den Einkäufen unterm Arm erreichte ich dann etwas später das Appartement. Niels war noch nicht zurück und so belegte ich das Wohnzimmer mit Whisky, Kleidung und Einkäufen. Nach und nach wanderten die einzelnen Stücke gut verpackt in die beiden Taschen und es gelang mir tatsächlich alles gut unterzubekommen.
Etwas später traf dann auch mein Mitfahrer mit seinen Beutestücken ein und es begann Packen Part 2. Danach machten wir noch etwas Klarschiff in der Unterkunft, ich orderte schon einmal das Taxi für den nächsten Tag und wir planten unseren letzten Abend.
Netterweise hatte Neil, den wir auf Islay getroffen hatten, uns einen Pub in nächster Nähe empfohlen. So liefen wir wenig später im The Abbotsford Bar & Restaurant ein und gingen erst einmal in den ersten Stock, um etwas zu Essen. Hier überraschte mich Niels mit einer Einladung zum Dinner als Dank für die ganze Orga-Arbeit meinerseits – das hat mich echt gefreut!
Nach dem Essen wechselten wir dann ins Erdgeschoss und direkt an den Tresen. Der ein oder andere Plausch mit dem Personal, lokales Bier und den ein oder anderen Whisky. Wenngleich die arme Bardame hier doch immer wieder ins Schwimmen kam, da sie augenscheinlich wenig mit Whisky zu tun hat. Auch das alphabetische System der Flaschen schien ihr neu zu sein 🙂 Aber wir bekamen stets was wir wollten und hatten so alle drei immer wieder zu Lachen. Ganz im Gegenteil zu einigen Landsleuten, die in „typisch deutscher Manier“ doch über das ein oder andere jammern mussten.
Irgendwann war dann der Moment erreicht zu gehen und wir machten uns auf den Weg zurück. Das war er also, der letzte Abend. Morgen geht es zurück. Wo ist die Zeit hin?
Diese und andere Fragen gingen mir noch durch den Kopf als ich im Bett lag. Doch bald schlief ich darüber nachdenkend ein.